Der geniale Dilletant Robert Habeck deklassiert den jahrzehntelangen Nicht-Ganz-Kanzler Friedrich Merz

Die gute Nachricht gleich zuerst: Deutschland hat einen Kanzlerkandidaten, der den Kanzler-Willen hat. Das ist eine gute Nachricht deswegen, weil es angesichts der beschränkten Handlungsspielräume der deutschen Bundeskanzler, wichtiger ist einen Macher an der Staatsspitze zu haben als ewige Zauderer oder Verlierer.
Merz und Scholz fallen als ernstzunehmende Kanzlerkandidaten in Wahrheit flach. Das Merzsche Alles-und-Nichts ist weder gut für die Machterringung, noch wäre es gut für die spätere Machtausübung. Alt-Kanzler Olaf Scholz ist zum Lumpensammler der Politik geworden, leider; seine Ukraine-Politik war und bleibt richtig.
Niemand Vernünftiges will die Ver-Wüstung der CDU, die soll schon, auch wenn sie in Wahrheit nur ein Wählerverein ist, ihre Rolle spielen oder besser gesagt, sie sollte ihre Rolle spielen.
Merz hat die historische Chance der Ampel Beine zu machen verpasst.
Merz hatte die historische Chance der Ampel Beine zu machen, die Ampel zum Zerbrechen zu bringen, die Bruchstücke der Ampel aufzusammeln, sich als Retter der desolaten Wirtschaftslage des Landes zu präsentieren und er hatte auch die Chance im Ukrainekrieg etwas intelligenter, etwas weniger schwarz-weiß aufzutreten und diplomatisch zu taktieren. Und er hatte die große Chance die richtigen Themen wieder zu setzen: Verbrenner-Aus weg, Kernkraft-Aus weg, Migrationswende unmittelbar einleiten. Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wieder herstellen.
Und da ist es ihm passiert: Merz hat das Kanzler-Momentum versemmelt oder anders ausgedrückt: Küchentisch-Habeck hat Merz den Kanzlerschneid abgekauft. Ein genialer Dilletant Habeck hat aus den Bruchstücken der abgewirtschafteten Ampel, zu der er selbst und seine grüne Partei gehörte, an den üblichen internen grünen Findungsprozessen vorbei, Hallihallo gesagt, ich bin euer neuer Kanzlerkandidat!
Kleinstpartei hin oder her, Versagerpartei hin oder her, Abstürzler in den Umfragen hin oder her, Wärmepumpen-Desaster hin oder her, Wirtschaftschaos hin oder her, Schwachkopf-Affäre egal – die Rakete Habeck lässt CDU-Merz aussehen wie einen Rechenschieber.
Habeck, neben Baerbock 99 Prozent-Verantwortlicher für den jüngsten grünen Absturz steigt mit einem einzigen Tweet bei X wie ein fröhlicher Phoenix aus der Asche auf, an seiner Partei vorbei in die Spitzenpolitik. Egal wie, wer Erfolg hat, den nennt man ein politisches Talent. Davon ist Merz weit entfernt.
Merz hat aus seiner schwierigen Kanzlernominierung in seiner eigenen Partei kein Aufbruchsdynamit machen können. Es bleibt in der CDU alles bei Merkel. Merz hat es versäumt einen dynamisch-positiven Approach über den Atlantik hinweg zum neuen Washington mit Namen Donald Trump wenigstens schon mal anzudenken oder gar etwas konkreter ins Auge zu fassen.
Merz bleibt gestern
Habeck hat nichts Substanzielles anzubieten, aber verkauft sich als Morgen. In einer solchen Konstellation ist eine Koalition aus einem Jumbo-Partner CDU und einem naseweisen und hochideologisierten Junior-Partner in Gestalt der Grünen für das Land verheerender als eine grün-linke Regierung. Merz ist kein Politiker, Merz ist ein Schulmeister. Und kein mitreißender Schulmeister.Der liebe gute Onkel Habeck, ein Fanatiker im Schafspelz, kann die grünen Auswüchse seiner Partei vielleicht etwas abmildern, mit einem Chef Merz wird ihm das unnötig erschwert.
Die Bevölkerung-entwicklung auf dem Staatsgebiet der Bundesrepublik
Was das wahrscheinlich wichtigste Thema der Zeit anbelangt, nämlich die Bevölkerungsentwicklung auf dem Staatsgebiet der Bundesrepublik, regieren in der Politik Faktenferne, Realitätsverlust, Wunschdenken, eine überbordende, sehr turbulente Verblendung und eine opportunistische Verdrängung. Der Primat der Politik scheint durch einen Primat verquaster Ideologien ersetzt zu sein.
Den grün-roten Part kennt man, Merkel, die aktuell sich selbst noch einmal nachkartend recht gibt, kennt man auch. Was, bitte schön, kann ein kühl überlegenen Wähler an einem Kanzler Merz reizvoll finden?
Die Langfristwirkungen politischer Fehlentscheidungen, auch die quasi mathematisch vorher berechenbaren, haben noch nie wirkliche Rolle gespielt. Dann soll es doch wenigstens jetzt lustig zugehen, und das wäre mit einem Kanzler Habeck deutlich wahrscheinlicher als mit einem angeblich immer das Richtige wollenden, aber nie das Richtige zustande bringenden Kanzler Merz.
Das Schicksal hat der westlichen Führungsmacht USA immerhin das große Versprechen Donald Trump beschwert. Man wird sehen!
In Europa regiert die ewige Gestrigkeit
Europa ist noch nicht einmal, um Merz zu zitieren, wirkliche „Mittelmacht“ Vor allem West-Europa ist ein sterbender Schwan. Die Lage ist katastrophal und rast wie ein Uhrwerk immer weiter rein in die Katastrophe.
Die englische Königin wurde dereinst jahrzehntelang auf der Skala der wichtigsten Personen unangefochten auf Platz 1 gehandelt. Der Buckingham Palast ist zu einer pompösen Witzfigur verkommen, symptomatisch.

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